Ein bisschen Spanien
In Spanien ist gerade Mandarinenernte. Gebräunt, in kurzen Hosen und Fliplops stehen sie zwischen all den Mandarinenbäumen und nehmen sie ab, eine nach der anderen. Ich finds verrückt, das vielleicht gerade diese bei Euch in Deutschland auf dem Tisch liegen, weihnachtlich und winterlich.
Ein Weihnachten hatten wir dieses Jahr nicht wirklich und es hat sich auch komisch angefühlt an Silvester nicht da zu sein, wo die Menschen sind, die man am liebsten um sich hat. Aber trotzdem ist es so schön hierzu sein und die Sonne immer noch genießen zu dürfen, das alles zu erleben. Es sind tatsächlich um die 25/30 Grad in der Sonne und wir können die Wärme voll und ganz auskosten. Vermutlich ist auch die Sonne der Grund, der die Menschen hier herzlicher macht, glücklicher und freundlicher. Die Menschen grüßen einen auf der Straße und sie lachen und sie quatschen einen an, bis sie merken, dass man gar kein Spanisch spricht.
Ich hab das Gefühl zu Hause zu sein, obwohl ich diese Menschen gar nicht kenne. Menschen grüßen sich mit Selbstverständlichkeit, was doch so oft zu Hause nicht Gang und Gebe ist. Wie oft gehen wir einfach auf der Straße und sehen die Menschen nicht einmal an, sind in unserem Tunnelblick gefangen und nicht einmal der Nachbar bekommt immer ein Hallo, weil es manchmal unpassend erscheint. Hier tut man es einfach, sagt jedem Hallo, grüßt und freut sich. Sogar die Menschen hinter der Kasse im Supermarkt unterhalten sich manchmal zehn Minuten mit dem der gerade sein Zeug aufs Band legt, in Tüten packt und bezahlt. Sie fragen sich, wie es geht, tauschen sich aus. Alle anderen in der Schlange warten einfach.
Der Mechaniker kommt zwei Stunden später und Mittags ist Siesta, die Läden schließen. Wenn ein Auto mal langsamer fährt oder der Fahrer sich mit einem Fußgänger unterhält, der vorm Auto steht, warten alle die dahinter stehen.
Weniger Eile, mehr Zeit, mehr Achtsamkeit.
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