Bonjour, Hola - durch Frankreich nach Spanien
Der Himmel ist blau, himmelblau. Ich sehe den Flugzeugen zu wie sie am Himmel weiße Striche ziehen. Ich sehe mir die Schatten der Palmen auf den Wänden der Wohnmobile, die uns die Sonne rauben, an .Sie wandern immer mit der Sonne mit, von links nach rechts . Und wenn es Abends dunkel wird und nur noch der Mond sein Licht auf die Erde wirft, da wandern sie nicht mehr, die Schatten der Palmen. Sie stehen still, ganz reglos und grau, als wären sie gemalte Bilder auf den Wänden der Wohnmobile, wo sie nachts ihre Farbe verlieren, weil es für unsere Augen jetzt zu dunkel geworden ist.
Spanien also, ja wir sind da. Seid etwa zwei bis drei Wochen, mein Zeitgefühl hab ich schon verloren. Aber heißt es nicht, das da wo die Zeit egal ist, das Leben anfängt?
Wir sind schon ein bisschen braun geworden, trotzdem wird es nachts kühl und wir sind froh das wir mehr als zwei Decken dabei haben.
Wir treffen viele Menschen, manche wollten raus aus dem System, manche haben mit Homeoffice einfach nicht mehr aufgehört, andere haben einen Job angefangen, bei dem sie sich nebenbei die Welt anschauen können und am Meer arbeiten, ein paar sind auch einfach Rentner, haben ihr Haus verkauft und leben mit ihrer Rente in der Welt herum. Manche dieser Menschen sind auch krank, sie haben nicht mehr lange zu leben oder wollen gesund werden so wie ich, manche sind auch zur Freude unterwegs und manche einfach um sich zu entspannen und mit einem Kaffee im warmen Süden in der Sonne zu sitzen. Auf Manche Leute trifft auch alles zu. Aber was sie alle verbindet, ist die Lust am Leben, ihr Lächeln wenn sie morgens den Tag begrüßen und das sie in Wohnmobilen leben für kurze oder lange Zeit. In großen oder kleinen Mobilen, in langen oder kurzen, dicken oder schlanken, mit Dusche oder nicht, mit Strom oder ohne, mit Heizung oder persönlicher Gemütlichkeit, mit Fernseher oder einfach nur mit dem Rauschen des Meeres. Uns wurde auch schon von Leuten erzählt, die mit dem Fahrrad querbeet durch die Welt fahren oder mit dem Motorrad oder auf dem Skateboard mit einem Rucksack durch Südamerika ( eine Frau wohlbemerkt). Auf dem Platz wo wir jetzt sind, haben wir auch welche kennen gelernt die im Dachzelt auf ihrem Auto reisen … die Welt ist so vielfältig und hält so viele Möglichkeiten für uns Menschen offen. Ich kann nur raten, nutzt eure Lebenszeit, niemand weiß wann sie zu Ende geht und traut euch in die Welt, geht los und seit Mutig.
Überall sind Menschen, in der Welt sind wir nicht allein, nirgendwo.
Und Zeit ist Geld, denn bei allen Dingen, die wir tun, bezahlen wir mit ihr oder tauschen sie ein, gegen Momente, die wir während dieser eigentlich schon bezahlten Zeit, erleben. Es gibt Dinge für die es vorbestimmt ist, Zeit „einzuzahlen“: Schule, Kindergarten, aufs Klo gehen, essen , Arbeiten. Aber wir können den Plan entwerfen was wir mal werden möchten, in was wir diese Zeit, die wir haben, investieren möchten und wofür wir unsere Zeit nutzen, wenn wir nicht in der Schule sitzen, sollten wir noch in die Schule gehen.
Viele Menschen rennen heutzutage in der Welt herum, einen Auftrag nach dem nächsten erfüllend. Wir sind so beschäftigt das wirklich wichtige Dinge hinten runter fallen. Einem wichtigen Menschen zum Geburtstag gratulieren, die im Sterben liegende Oma nochmal besuchen, Zeit mit Menschen verbringen, die man liebt, im Hier und Jetzt zu sein, leben und Spaß haben. Wir denken immer, wir haben keine Zeit und gehen deswegen einfach unserem Job nach, der Linie die schon für uns aufgemalt wurde als wir gerade unsere ersten Schritte machten und laufen lernten. Wir ruhen uns aus, von all den Aufgaben die wir den Tag über gelöst haben und am nächsten Morgen stehen wir wieder auf und erfüllen unseren Job, von dem wir uns am Abend wieder ausruhen müssen, weil zu funktionieren eben anstrengend ist. Und wir haben viele Jobs zu erfüllen, nicht nur den Beruflichen oder Schulischen, was ja auch Arbeit ist. Mutter zu sein ist ein Job, oder eine gute Freundin zu sein, die immer für ihre Freunde da ist, oder als Tochter oder Sohn genug zu sein, ist auch ein Job. Beauftragter für den Haushalt sein und es gut gemacht zu haben, oder auch liebender Papa zu sein, ist schwierig und ein Job. Wir haben verschiedene Rollen und Jobs in unserem Leben und Alltag. Und ich glaube, was ziemlich wichtig ist, ist, das wir nur Dinge tun, die uns Freude bereiten, denn dann tun wir sie aus dem Herzen heraus und fühlen uns lebendig und gesund. Wenn wir das nicht tun, sondern nur erfüllen was zu erfüllen ist, und aus einem Stress heraus handeln, dann tun wir das nicht aus unserem inneren Leben heraus, sondern um zu überleben. Um Dinge geschafft zu haben, um uns endlich ausruhen zu können. Wir führen nur noch oberflächlich Gespräche und vielleicht auch Beziehungen mit Menschen, wir handeln nicht nach unserem Herzen sondern aus unserem Verstand. Alles wird noch anstrengender und wir machen Stück für Stück schlapp und probieren dennoch uns darzustellen, um eine gute Figur abzugeben. Warum? Weil es in unserer Gesellschaft nicht „in“ ist, zu brechen oder das es einem einfach manchmal schlecht geht. Aber es ist okay, wir können uns auch mal frei nehmen und zeigen, das es uns gerade nicht gut geht. Erst dann sind wir zur Regeneration fähig, für Veränderung und andere Entscheidungen und Gedanken offen. Zum Beispiel: hey meine Arbeit ist zwar Scheiße, aber ich denke mir jetzt einfach mal im Kopf, das ich heute, an einem Montag Morgen, gerne aufstehe und zur Arbeit gehe, denn ich freue mich auf meine Kollegen, die sind nämlich toll. Und automatisch haben wir mehr Energie diesen Tag zu beginnen und das Leben positiver anzugehen. Und wenn wir, nachdem wir mal wieder darüber gemeckert haben, wie blöd alles ist, auch im Anschluss darüber reden würden, was wir machen und verändern können, damit es besser wird und wir für diese Veränderung auch bereit sind, dann wird auch etwas besser. Allein der Gedanke macht schon alles ein bisschen schöner und leichter. Was wir für Gedanken haben, mit was für Menschen wir unsere Zeit verbringen und was für Dingen wir unsere Aufmerksam schenken, macht unheimlich viel aus. Wir sollten also wirklich Achtsam mit uns und unserem Leben sein und bewusst durchs Leben gehen.
Wenn wir schlecht über Menschen reden, geht es uns dann gut oder bekommen wir davon eigentlich nur schlechte Laune und Wut im Bauch? Geht es uns besser, wenn wir uns über die Blumen am Wegesrand freuen oder uns über die vielen Autos aufregen, die mal wieder so laut sind, das nichts anderes mehr hörbar ist? Geht es dir besser, wenn du darüber nach denkst was alles blöd an dir ist oder was deine Stärken sind, wie gut du aussiehst? Geht es dir besser, wenn du dich über die guten Eigenschaften anderer freust oder wenn du nur siehst was andere für Fehler haben?
Redet darüber wie es euch geht, sonst werden Menschen nie begreifen, wie sie euch helfen und verstehen können. Seid gut zueinander, denn was bringt es uns schlecht zueinander zu sein?
Und ich wünsche allen, die gerade durch Tiefen gehen, gute Besserung und glaube daran, das sie es auch wieder in die Höhen schaffen (Gesetzt der Polarität), egal ob körperlich, seelisch, wegen eines Streits oder einer Situation, die sich gerade unendlich und nicht veränderbar anfühlt.
Kisses Emily
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